Wer vor Publikum spricht, wird nicht alleine über das Gesagte wahrgenommen, die Bewegungen und Gestik sind ebenso Bestandteil eines Vortrags. „Jedes Training der Körpersprache halte ich für falsch”, warnt Michael Rossié und betont: „Gestik macht man nicht, die hat man.” Jede gelernte Bewegung oder geübte Mimik ist dagegen ein Zeichen für unechtes Auftreten.
„Der Körper erzählt immer die Wahrheit!” Unser wichtigstes Ausdrucksmittel ist das Gesicht. Jede Irritation oder Unsicherheit, jede Ablenkung oder auch ein neuer Gedanke spiegeln sich unmittelbar in unserem Gesicht wider. Und das merkt das Publikum sofort. Aus diesem Grund gilt die Devise: Die Zuschauer müssen über eine solche Irritation informiert werden.
Mit den Gesten unserer Hände begleiten wir vor allem komplexe Texte und Themen. Das unterscheidet sich von einstudiertem Herumfuchteln vor Publikum. „So lange Ihre Bewegungen echt sind, also das unterstützen, was Sie sagen wollen, ist gegen eine Bewegung der Hände nichts einzuwenden.” Versucht man dagegen, Handbewegungen zu unterdrücken, häufen sich in der Regel Satzbruchstücke oder Blackouts im Vortrag. Zunehmende Gestik signalisiert dem Zuhörer, dass der Redner Fahrt aufnimmt und sich wohlfühlt.
Im Umgang mit seinen Beinen empfiehlt es sich, eher ruhig zu agieren. Jedes Kippen und Wackeln macht Zuschauer nervös und im Extremfall aggressiv. Deshalb schlägt Rossié vor: „Denken Sie sich ruhig.” Dieser Trick hilft dem Redner, Sicherheit in seinem Vortrag zu gewinnen. Wer gerade steht und sein Gewicht auf beide Beine und Füße verteilt, wirkt souverän. Aber bitte: Kein militärisches Strammstehen!