Ein erfolgreicher öffentlicher Auftritt beschränkt sich nicht auf eine gelungene Rede und Moderation: „Schauen Sie sich alles vorher genau an”, rät Michael Rossié. Man sollte sich mit der Bühnentechnik und dem Veranstaltungsraum vertraut machen, das gibt Sicherheit. Der richtige Umgang mit der Mikrofonanlage gehört genauso dazu wie ein Akustik-Test. Der Redner muss wissen, wie laut er sprechen muss, um im Saal gehört zu werden. Auch der richtige Standort im Bühnenlicht ist wichtig.
Der Zuschauer bekommt nur durch die richtige Ansprache Lust, dem Vortrag oder der Sendung seine Aufmerksamkeit zu schenken. „Moderieren ist wie Flirten mit ganz Vielen.”
„Ein entspannter Moderator ist ein guter Moderator.” Dabei darf man aber weder zu müde noch zu aufgedreht sein, da man in beiden Situationen leicht den Überblick verliert. Das richtige Rezept für den Auftritt besteht aus einer geringen persönlichen Ausgangspannung, die kurz vor dem Auftritt mit einer Portion Stress gewürzt wird. „Lampenfieber heißt volle Konzentration”, formuliert Rossié das Phänomen. Gleichzeitig warnt er aber vor zu starkem körperlichen Stress, der die Konzentrationsfähigkeit verringert – hervorgerufen etwa durch eine verkrampfte Körperhaltung. Auch eine gewisse Autosuggestion kann das Lampenfieber mildern. In Stresssituationen atmet man oft zuviel Luft ein. Da hilft es, wenn man so tut als ob: „Ruhig spielen führt tatsächlich dazu, ruhig zu werden.”
Wie bei einem Künstler ist das „Einsingen” auch für einen Redner vor seinem Auftritt wichtig. Er muss sich ähnlich „warm machen”, wie ein Spitzensportler vor dem Wettkampf. Rossié empfiehlt, etwa eine Stunde vor dem Auftritt keine Änderungen am Konzept des Vortrages oder der Moderation mehr vorzunehmen. Wirkt ein Redner am Anfang seines Auftritts angespannt, empfindet dies das Publikum aber nicht unbedingt negativ: „Nervosität allein ist noch kein Grund für eine negative Einschätzung durch das Publikum.” Normalerweise verschwindet das Lampenfieber nach den ersten Sätzen von selbst.