Slide-Show

Slideshow – ein Bild und noch ein Bild und noch ein Bild

Besonders im Sommer kann man so manche Familie leicht traumatisiert durch unsere Städte laufen sehen. Dann ist klar: Wieder einmal sind bedauernswerte Menschen der Fotosucht ihrer Freunde zum Opfer gefallen und haben eine Urlaubsfotoshow überlebt. Früher waren solche Bilder auf Fotopapier und in Alben sortiert, heute sind sie aus Daten und befinden sich in einer Digitalkamera oder auf dem PC.

Wenn sich Bild an Bild reiht

Wer seine Freunde besonders mag, macht aus digitalen Bildern eine Slideshow. Nicht nur, weil das Durchschauen schneller geht – die Digitalversion belegt auch weit weniger Platz als ein Fotoalbum. Bei einer Slideshow werden mehrere Bilder aneinandergereiht und dann wie ein kleiner Film gezeigt. Richtig gut an kommt sie mit zusätzlichen Audioelementen. Eine Slideshow ist praktisch ein Video, nur werden in einem Video Bewegtbilder gezeigt, während die Bilder in der Slideshow statisch sind.

Slideshow für Online-Redakteure

Aber was soll das im Online-Journalismus? Ganz einfach: Slideshows lassen sich ganz leicht in ein CMS einbinden. Ein Hersteller möchte zum Beispiel ein Produkt vorstellen. Dann lassen sich mit einer Slideshow leicht Entstehungsgeschichte, Herstellung und Verkauf in einer kleinen Bilderfolge präsentieren. Das ist billiger und einfacher als eine Videoproduktion. Und der Kunde ist schneller informiert.

Interview

Interview – online wird alles anders

Im Online-Journalismus stößt das einfache Frage-Antwort-Interview an seine Grenzen. Das liegt am veränderten Nutzerverhalten: Die meisten Leser wollen nicht mehr lange Interviewtexte konsumieren, sondern nur noch die Inhalte, die für sie interessant sind. Ein Online-Redakteur sollte darum die Möglichkeiten kreativ nutzen, die ihm zur Verfügung stehen. Das bedeutet zum Beispiel bei einem schriftlichen Interview, für jedes neue Thema eine Unterüberschrift zu wählen.

Riesenchance: Faktencheck

Ein Interview im Radio oder in einer Zeitung gab früher die Meinung des Interviewpartners wieder, sonst nichts. Das Interview von heute kann zum Beispiel weiterführende Links, zusätzliche Grafiken, Bilder oder auch Videos enthalten. So kann die Ansicht des Interviewpartners untermauert oder widerlegt werden.

Leser diskutieren mit

Ein Interviewpartner muss sich heute darauf einstellen, dass seine online geäußerte Meinung diskutiert wird. Ein schriftliches Interview sollte nie ohne Kommentarfunktion erscheinen, der Interviewpartner sollte darüber ausdrücklich informiert werden.

Sonderfall: Audiointerview

Manche Radiosender verbreiten immer noch Interviews im Programm oder in Podcasts, die am Telefon geführt werden. Das ist eine Zumutung für das Ohr des Hörers, der zum Beispiel einen Podcast mit Kopfhörern konsumiert. Für eine bessere Qualität von Interviews gibt es zahlreiche Tools wie das Programm Skype; zudem ermöglichen sowohl der Facebook-Messenger als auch Whatsapp Audio- und Videotelefonate in bester Qualität.

Interviews: Grundlagen

Wer alles über Fragestellung, Interviewführung und -bearbeitung wissen möchte, findet Antworten im Standardwerk „Interviews führen“ von Mario Müller-Dofel sowie auf der Website zum Buch.

Eine interessante Quelle für hörbare Interviews ist das Online-Radio detektor.fm. Die meisten Interviews gibt es dort auch als Podcasts.

Nachricht

Nachricht: Berichten, nicht richten

»When a dog bites a man, that’s not news, but when a man bites a dog, that’s news.«

Auch im Online-Journalismus gilt dieser Grundsatz des amerikanischen Journalisten John B. Bogart. Nachrichten sind Neuigkeiten. In den digitalen Medien sind sie aktueller, schneller, immer und fast überall abrufbar. Allerdings kann es bei den digitalen Medien leicht dazu kommen, dass wichtige Informationen in der großen Menge des Angebots untergehen. Deshalb ist es wichtig, im Netz überhaupt wahrgenommen zu werden. Die zentrale Frage ist: Wie verteilt man die Information auf Teaser, Überschrift und Text?

Der Teaser ist ein dreizeiliger oder bis zu 150 Zeichen langer Text auf der Übersichtsseite des jeweiligen Nachrichtendienstes, der die wichtigsten Informationen aus der eigentlichen Nachricht präsentiert. Viele Nachrichten-Sites übernehmen als Teaser den Anfang des Beitrags. Das setzt voraus, dass er die wichtigsten W-Fragen und die Kernaussage der Nachricht enthält.

Die Information steht im Vordergrund. Die gesamte Nachricht, die der User durch einen Klick auf den Teaser aufrufen kann und die auf einer separaten Seite erscheint, ist dann ausführlicher. Kennzeichnend für informierende Texte im Web ist die unterschiedliche Informationstiefe. Anders als im klassischen Journalismus wird im Online-Journalismus überwiegend mit Hyperlinks gearbeitet, die das Auffinden von ergänzenden Informationen erleichtern sollen.

Wichtig bleibt: Für den User muss erkennbar sein, wo Fakten wiedergegeben werden und wo Meinung geäußert wird. Berichten, nicht richten ist Aufgabe des Nachrichtenredakteurs.

Storytelling

Die Macht guter Geschichten

Storytelling greift die uralte Methode des Geschichtenerzählens auf. „Im Kern geht es um das Transportieren von Weisheiten, Visionen oder Botschaften mittels Geschichten“, sagt Susi Krauseneck, Journalistin und Expertin für Storytelling. Es bietet die Möglichkeit zum interaktiven Geschichtenerzählen – mithilfe von Videos, Texten, Fotos, Slideshows, Animationen oder Multimedia-Reportagen.

 „Gerade im digitalen Zeitalter sind hochwertige Geschichten wichtig“, meint  Anja Gild. Sie ist Journalistin und Dozentin, unterrichtet Schreiben für Online-Medien sowie klassisches und digitales Storytelling. „Für gute Geschichten wird es immer einen Markt geben“, bestätigt Bernd Oswald, Digitaljournalist mit Faible für neue Erzählformen.

Interviews mit den drei Storytelling-Experten finden Sie hier:  

Anja Gild

Susi Krauseneck

Bernd Oswald

Video

Videojournalismus

„Das Auge macht das Bild, nicht die Kamera.“

– Gisèle Freund (deutsch-französische Fotografin)

Wie wahr dieses Zitat ist, bemerkt man, wenn man das visuelle Ergebnis von einem ästhetischen Standpunkt aus betrachtet. Ein gewisses Maß an Talent und das berühmte Auge fürs Detail sind Grundvoraussetzungen für erfolgreichen Videojournalismus.

Quelle: www.pixabay.com

Das technische Know-how darf natürlich nicht fehlen. In aller Regel bedarf es einer mehrjährigen Ausbildung, um die Kunst einer Kamerafrau oder eines Kameramanns zu erlernen. Dennoch sollte auch jeder angehende Videojournalist sein Kameraequipment grundlegend beherrschen, da er für das Aufnehmen von Bild- und Tonmaterial in der Regel selbst verantwortlich ist.

Ein Videojournalist sollte stets eine gepackte Tasche mit folgenden Gegenständen griffbereit haben:

  • Kamera mit Stativ
  • Speicherkarten
  • Richtmikrofon mit Windschutz, inklusive Kabel und Batterien
  • Kopfhörer inklusive Kabel
  • Kameralicht inklusive Stativ
  • Ladegerät und Ersatzakkus

Er dreht, schneidet, textet und recherchiert. Die zentrale Aufgabe des Videojournalisten ist es, charismatische Charaktere mit ihren fesselnden Geschichten zu porträtieren, Perspektiven unvoreingenommen einzufangen, Expertenmeinungen unverfälscht wiederzugeben, pfiffige Skripte und Storyboards zu erstellen und schließlich das Video- und Tonmaterial in eine ansprechende und kurzweilige Form zu bringen. Ein Videojournalist sollte Neugier, die Fähigkeit des aktiven Zuhörens und Freude am Fragen mitbringen, denn das oberste Ziel ist es, eine gute Geschichte zu erzählen.

Ein Interview mit Videojournalist Malte Burdekat finden Sie hier.

Podcast

Podcast: Reden, bis der Arzt kommt

Schon in den 1990er-Jahren begannen Radiosender, ausgewählte Beiträge ins Internet zu stellen. Das war lange, bevor es das Wort Podcast gab. Dabei handelt es sich um eine Kombination der Wörter iPOD und BroadCAST. Interessant wurden Podcasts mit der Einführung des sogenannten RSS-Feeds. Der sorgt dafür, dass Inhalte einer Website abonniert werden können, also auch Podcasts.

Bevor es losgeht

Wer einen Podcast starten will, sollte sich vorher Gedanken machen:

  • Wieviel Zeit kann ich opfern?
  • Wie interessant ist mein gewähltes Thema?
  • Will ich damit Geld verdienen?

Und das sind nur drei von vielen wichtigen Fragen. Ausschlaggebend für den Erfolg ist, dass ein Podcast nicht stark starten sollte, um dann ebenso schnell nachzulassen. Gerade bei den Themen gibt es eigentlich nichts, was es nicht gibt: von selbst verfassten Märchen bis hin zu Infos eines Kegelclubs.

Das Equipment

Gerade Anfänger sollten nicht so viel Geld ins Podcast-Equipment stecken. Nutzer von Podcasts haben Verständnis für technische Mängel, wenn der Rest stimmt. Als Aufnahmegeräte können Smartphones dienen, sofern sie mit einer entsprechenden App ausgestattet sind.

Der erste Podcast muss raus

Auch die Veröffentlichung eines Podcasts ist keine Zauberei. Anbieter wie Podhost verschenken monatlich Megabytes oder Podcast-Zeit, mit denen Anfänger erstmal üben können.

Tipps für Podcast-Hörer

Die meisten Podcasts gibt es unter http://www.podcast.de sowie bei iTunes. Im Trend seit einiger Zeit: Podcasts mit Menschen, die sich über irgendetwas unterhalten. Sehr interessant dabei: „Gemischtes Hack“. Dabei reden zwei junge Komiker respektlos über Dinge des Lebens und des Alltags. Wissenschaftlich kommt dagegen der Podcast von National Geographic daher, der im Sommer 2019 unter dem Titel Explore gestartet wurde.

Ein Interview mit Podcaster Marko Schlichting finden Sie hier.

Social Media

Let’s get social. Twitter, Instagram und LinkedIn: Wem folgen Sie?

Inhalte selbst kreieren, teilen und sich vernetzen. Social Media sind vor allem eines: interaktiv. User können sich in Foren und Online-Communities austauschen. Dienste wie Twitter oder Blogs werden in Webauftritte integriert. Über die direkte Antwortmöglichkeit können die User Beiträge frei kommentieren und diskutieren, und auch Nichtjournalisten können Beiträge online stellen.

Textinhalte können multimedial unterstützt und zu Marketingzwecken genutzt werden. So findet sich in den Social Media eine Fülle von Fakten, Themen und Meinungen, sogenannter User Generated Content, der dem Online-Journalisten ein weiteres spannendes Recherchefeld eröffnet.

Einen Überblick über die Vielfalt der Plattformen, Tools und Anbieter gibt das Social-Media-Prisma, kostenlos verfügbar bei Ethority. Es führt zudem viele Dienste auf, die man als Journalist für die Recherche nutzen kann: von Wikipedia zum schnellen Nachschlagen bis hin zu Bewertungen bei Amazon.

Quelle: ethority Social Media Prisma

Ein Interview mit Social-Media-Experte Thomas Leidel finden Sie hier.

Blog

Blog: ein journalistisches Format

Ein Blog ist eine Art Online-Journal. Der Autor eines Blogs verfasst in regelmäßigen Abständen eigene Artikel, die er auf seine Internetseite stellt. Ein Blog ist oft bewusst als interaktives Medium angelegt. Reaktionen der Leser sind in der Regel erwünscht.

Blogger ist nicht gleich Blogger. Es gibt Autoren, die in erster Linie eigene Gedanken verfassen und veröffentlichen. Diese können sich auf ein spezifisches Thema aus den Bereichen Unterhaltung und Service beziehen oder völlig beliebig sein. Der Blogger kann zudem als „Influencer“ für Produkte werben oder als Markenbotschafter auftreten.

Viele Blogger arbeiten nach journalistischen Kriterien. Sie berichten objektiv, unabhängig und authentisch. Während noch vor wenigen Jahren für die meisten „professionellen“ Journalisten Blogs noch etwas Minderwertiges waren, wird das Bloggen inzwischen für die Profis und Nachrichtenportale immer selbstverständlicher. Im Klartext: Klassischer Journalismus und Weblogs werden sich immer ähnlicher.

Diese Erfahrung hat auch der langjährige politische Blogger Stefan Aigner aus Regensburg gemacht. Er hat mit seiner kritischen Berichterstattung auf seinem Blog regensburg-digital.de die Medienlandschaft in der Domstadt aufgemischt und bereichert. Das Interview mit Stefan Aigner finden Sie hier.

Ergänzende Links

Telepolis: „Blogger sind die unterschätzten Journalisten.“

Netzpolitik: „Studie: Deutschlands Blogger. Die unterschätzten Journalisten.“

Deutschlandfunk: „Ähnlicher als es Journalisten lieb sein darf.“

Süddeutsche Zeitung: „Wo es scheppert.“

Süddeutsche Zeitung: „Warum in Regensburg ein Pressekrieg tobt.“

Interview mit Blogger Stefan Aigner