Was bedeutet die im Journalismus viel beschworene Objektivität? Dazu hat Mario Müller-Dofel, Autor des Lehrbuchs „Interviews führen„, den Kommunikationswissenschaftler Armin Scholl interviewt. Der Podcast ist der erste einer Serie von fünf Audiobeiträgen auf Alles über Interviews, die sich mit journalistischen Qualitätskriterien befassen.
Die ersten drei Folgen thematisieren die von Journalisten immer wieder geäußerten Ansprüche an ihre Arbeit und – zum Vergleich – die gelebte Realität. Im vierten Teil geht es darum, wie Missverständnisse in Interviews zustande kommen. Der fünfte Teil handelt vom wohl heißesten Streitthema zwischen Interviewern und ihren Gesprächspartnern, der Autorisierung von Interviews.
Und ist die von Medienkonsumenten viel kritisierte Subjektivität wirklich das Gegenteil? Für Prof. Dr. Armin Scholl sind Objektivität und Subjektivität „zwei Seiten einer Medaille“. Er ergänzt: „Wie Objektivität und Subjektivität ausbalanciert sein sollten, richtet sich nach dem Zweck des Journalismus“.
Die Äußerung von BILD-Chef Julian Reichelt, wonach man objektiv sein könne, ohne neutral zu sein, sieht Armin Scholl kritisch. Im Podcast erklärt er, warum. Hilal Sezgin hatte in der Wochenzeitung DIE ZEIT geschrieben, Objektivität sei „nicht nur unmöglich, sondern auch unsinnig.“ Da ist Scholl geteilter Meinung. Schließlich besprechen er und Mario Müller-Dofel die Trennung von Nachricht und Kommentar – und was diese beiden Darstellungsformen mit Objektivität und Subjektivität zu tun haben.
Und glaubt er, dass Journalisten überwiegend objektiv berichten? Die Antwort darauf gibt es im Podcast.