Beruf Online-Journalismus

Online-Journalismus ein Kurzüberblick

Die Wurzeln des Online-Journalismus sind eng mit dem Aufkommen von Websites herkömmlicher Zeitungen und Magazine verbunden. Als eine noch relativ junge Disziplin vereint er die klassische journalistische Arbeit mit den modernen Medien.

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Online-Journalisten sind in vielen Themenbereichen aktiv und haben eine Vielzahl unterschiedlicher Aufgaben. Für erfolgreichen Online-Journalismus muss zum einen das journalistische Handwerk sitzen – etwa die gezielte Recherche und die genaue Analyse von Inhalten. Zum anderen sollte der Online-Journalist eine gesunde Portion Neugier sowie die Fähigkeit mitbringen, aktuelle, komplexe und gesellschaftlich relevante Zusammenhänge schnell erfassen zu können. Der Anspruch, andere Menschen zu informieren, zu unterhalten und Wissen zu vermitteln ist ebenfalls essenzieller Bestandteil dieses Berufs.

Eine feste Definition des Berufsbilds Online-Journalist kann jedoch aufgrund des hohen Grades an interdisziplinärer Vernetzung und der zunehmend verschwimmenden Grenzen zwischen klassischen und modernen Kommunikationsformen nur schwer gegeben werden. Während Blogs und Online-Magazine, Social-Media-Communities und Content-Portale aller Art boomen, gewinnen die Entwicklung innovativer Apps, die Video- und Audioproduktion und die Kommunikation über elektronische Newsletter zunehmend an Bedeutung. Auf diese Weise spricht der Online-Journalist ein breites Publikum an und animiert zur partizipativen Kommunikation – unter den Lesern ebenso wie zwischen Lesern und Autoren.

 

Prof. Dr. Gabriele Hooffacker zum Onlinejournalismus

„Online-Journalismus folgt spezifischen Regeln.“

Prof. Dr. Gabriele Hooffacker  ist Journalistin, Fachbuchautorin, Professorin mit dem Spezialgebiet Online-Journalismus und Gründerin der Journalistenakademie München. Seit 2013 lehrt sie Medienadäquate Inhalteaufbereitung an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur (HTWK) Leipzig. 

 

Wie definieren Sie Online-Journalismus?

Der Journalismus ist insgesamt digital geworden und wird häufig mobil rezipiert. Online-Journalismus lässt sich aber abgrenzen: Er folgt ganz bestimmten spezifischen Regeln, die für Online gelten – so ähnlich, wie es einen spezifischen Fernsehjournalismus gibt, einen spezifischen Radiojournalismus und auch einen Printjournalismus. Entsprechend gibt es besondere Präsentations- und Kommunikationsformen online. Dazu zählt zum Beispiel, dass Nutzer viel mehr Entscheidungsmöglichkeiten haben, wie, wie lange und in welcher Reihenfolge sie ein onlinejournalistisches Format rezipieren, und dass sie in alle Phasen des journalistischen Prozesses einbezogen werden können. Durch die Digitalisierung strahlen viele dieser Online-Spezifika auch auf die anderen Medienbereiche aus.

Was genau ist ein Online-Journalist?

Online-Journalistinnen und -Journalisten arbeiten wie andere Journalisten auch angestellt oder freiberuflich. Sie kennen die besonderen Spezifika des Online-Mediums. Für mich ist es besonders wichtig, dass man sich mit den partizipativen Formaten auskennt, also mit den Möglichkeiten, mit dem Publikum zu interagieren und es am journalistischen Prozess zu beteiligen. Das hat den Journalismus grundsätzlich verändert. Vielleicht bieten solche neuen Formate sogar die Chance, den Journalismus neu auszurichten, damit er seiner gesellschaftlichen Funktion weiter nachkommen kann.