Bettina Pelzer – Technik im Web

Bettina Pelzer ist Expertin für die Technik hinter Websites
Interview mit Webtechnik-Expertin Bettina Pelzer

Um journalistische Beiträge online auf einem Blog oder der eigenen Webseite anzubieten, braucht es einiges an Technik im Hintergrund. Alles nicht so tragisch, meint Webexpertin Bettina Pelzer. Im Interview erklärt sie, was wichtig ist.

Was brauchen Journalisten an Technik im Hintergrund, um redaktionelle Inhalte anzubieten?

Eine eigene Domain oder einen eigenen Account bei einem Blog-Anbieter wie Blogger oder WordPress. Für eine eigene Webseite benötigt man neben der Domain auch einen eigenen Webspace bei einem Provider. Über diesen lässt sich recht einfach und komfortabel eine Webseite auf Basis von Web-Baukästen oder Content-Management-Systemen (CMS) wie WordPress oder Joomla aufbauen. WordPress ist prädestiniert für die Einrichtung eines eigenen Blogs. Es gibt eine riesige Menge an kostenlosen oder günstigen Vorlagen (Themes), mit deren Hilfe der Journalist zügig seine Inhalte veröffentlichen kann. Kenntnisse in der Bedienung eines solchen CMS sind unabdingbar, aber auch schnell erlernbar.

Was braucht es, um eine Webseite mit Inhalten zu füllen und ins Netz zu stellen?

Als erstes natürlich einen eigenen Computer, um Inhalte zu erstellen und diese in die Webseite/den Blog einzupflegen und zu veröffentlichen. Die Technik im Hintergrund wird in der Regel vom Provider, der das sogenannte Webhosting im Paket anbietet, zur Verfügung gestellt und gewartet. Dazu gehört beispielsweise ein Webserver mit Modulen wie PHP und Datenbanken. Die Internetverbindung sollte gut sein, zu empfehlen sind DSL-Tarife mit guten Datenübertragungsraten.

Welche Formen von Webseiten eigenen sich am besten? Was ist am einfachsten aufzubauen?

Statische Webseiten sind nicht mehr zeitgemäß. Heute wird mit dem Einsatz von Content-Management-Systemen dynamisch Content generiert. WordPress empfehle ich Benutzern, die in kürzester Zeit einen eigenen Blog online stellen wollen. WordPress ist schnell zu installieren und recht simpel zu konfigurieren. Für den Anfang empfehle ich, einen eigenen Blog einzurichten. Schon mit ein paar interessant geschriebenen und gut bebilderten Artikeln fängt die Webseite an zu leben. Wer regelmäßig neuen Content erstellt, wird gut von Suchmaschinen gefunden – dies geht schnell und komfortabel mit einem CMS wie WordPress.

Empfehlen Sie einen der großen oder eher einen kleinen Provider?

Ich persönlich mag es gern lokal und kleiner. Das ist Geschmackssache. Oft suchen sich Unternehmen einen Provider danach aus, welche Betriebsumgebungen er anbietet, ob die Server Linux- oder Windows-basiert sind und so weiter. Ein Kriterium sollte auch ein guter Support sein. Hier kann man ruhig auch Empfehlungen von Kollegen in Betracht ziehen.

Zur eigenen Domain: Welche Endung empfehlen Sie? .de oder .com – oder eine andere?

Beide Domainendungen sind erste Wahl für Unternehmen. Von jeher ist die Endung .com eher für Unternehmen gedacht, die international aufgestellt sind. Die Domainendung .de ist länderspezifisch und deutet auf eine deutschsprachige Webseite hin. Ich würde bei ausschließlich deutschsprachigen Inhalten eher zur Endung .de raten.

Gute DSL-Verbindung oder Standleitung: Wie schnell sollte die Leitung sein?

Weil man mit einer eigenen Webseite oder einem Blog Inhalte ins Internet hochlädt und abruft, sollte die Verbindung eine gute DSL-Verbindung sein. Standleitungen machen aber erst bei größeren Unternehmen oder Agenturen Sinn.

FTP-Zugang – was ist das genau, und wofür ist so ein Zugang nötig?

Mit einem FTP-Zugang habe ich als Benutzer direkten Zugriff auf meinen Webserver. FTP steht für File Transfer Protocol. Mit einer kleinen App kann ich Dateien von meinem Rechner auf den Webserver übertragen, und umgekehrt. Dies ist manchmal notwendig für das Einspielen von Backups oder Updates.

Wozu dient ein Webserver?

Ein Webserver liefert Inhalte ins Internet aus. Um diese Inhalte sehen zu können, braucht es einen Webclient (zum Beispiel einen Webbrowser). Die Dateien einer Website, also html- oder php-Dateien, Bilder usw. liegen physikalisch auf diesem Server.

Was macht ein Proxy-Server?

Ein Proxy-Server wird oft zwischen Webserver und Webclient geschaltet, um die Kommunikation abzusichern oder zu verbessern. Er kann als Filter eingesetzt werden und wird insbesondere oft fürs Caching verwendet. Caching bedeutet das Zwischenspeichern von Inhalten. Damit können Webseiten schneller geladen werden.

Wie sieht Ihr eigener Auftritt aus?

Mein eigener Auftritt ist derzeit meine Firmenhomepage unter https://www.walk-of-frame.de. Es wird aber auch bald einen eigenen Auftritt unter https://www.bettinapelzer.de und unter https://smartphone-akademie.de geben, da ich meine Arbeit als Webmasterin und Trainerin besser positionieren möchte. Mit der Smartphone-Akademie werden mein Lebensgefährte und ich gemeinsam Filmen mit dem Smartphone als Kurs anbieten.

Das Interview führte Susann Niedermaier.

Bettina Pelzer ist seit 2015 als freiberufliche Cutterin, Filmemacherin, Redakteurin, Webmasterin und Dozentin tätig. Nach ihrem Germanistikstudium arbeitete sie in einer Internetagentur als Programmiererin und technische Projektleiterin. Nach einer Weiterbildung zur Videojournalistin an der Stiftung Journalistenakademie Dr. Hooffacker in München wechselte sie in die Selbstständigkeit. Als Inhaberin der Firma Walk of Frame Pictures & Academy GbR konzipiert und produziert sie Imagefilme und Erklärvideos. In Kooperation mit einer Nürnberger Webagentur erstellt und betreut sie Internetseiten, die auf Basis des CMS-Systems WordPress laufen. Als Dozentin unterrichtet sie an der Journalistenakademie die Themen WordPress sowie Filmen und Schneiden mit dem Smartphone. An der Münchner Volkshochschule gibt sie Workshops zum Thema Videos drehen und schneiden für YouTube und Blog.