Am heutigen 29. Februar 2020 würde Walther von La Roche seinen 21. Geburtstag feiern. Der Journalist, Journalismuslehrer und Herausgeber der Gelben Reihe „Journalistische Praxis“ La Roche (1936-2010) feierte in den meisten Jahren zweimal – am 28. Februar und am 1. März -, in den Schaltjahren dann den „richtigen“ Geburtstag. Nach dieser Zählung wurde er allerdings nur 18 Jahre alt. „La Roches Einführung in den praktischen Journalismus„, 1975 zum ersten Mal erschienen, liegt inzwischen in der 20. Auflage vor, auch als E-Book. Herzlichen Glückwunsch, lieber Walther!
Kategorie: Journalistische Praxis
Wer spricht denn da? Die „Textperson“
Die „Textperson“ ist das Übersetzungs-Werkzeug für Autorinnen und Autoren dokumentarischer Filme. Sie gibt dem Filmtext eine filmische Gestalt, die weit über den früher gewohnten „Kommentar zum Bild“ hinausreicht. Jetzt gibt es erstmals ein Buch in der Reihe Journalistische Praxis, das dieses Werkzeug vorstellt und zeigt, wie man es einsetzt.
Durch die Textperson gewinnen Autor/innen professionelle Distanz zu sich selbst und Nähe zum Publikum. Autor/Regie kann mit der Textperson die eigene erzählerische Haltung vielfältiger gestalten, als wenn man sich allein auf das eigene „Dabei-Gewesen-Sein“ stützen müsste. Die persönliche Authentizität kann durch die Authentizität und Plausibilität der Textperson wirksam werden, ohne dass man die Grenzen des eigenen Ich eingestehen müsste. Die Zuschauer/innen werden nur dem gehörten Filmtext begegnen; Autoren* können diese Chance kreativ nutzen.
Gregor Alexander Heussen ist Autor und Regisseur von dokumentarischen Filmen und Coach für Dokumentarische Dramaturgie und Filmtext. Er war Ausbildungstrainer beim NDR, BR, SWR, Deutsche Welle; und Coach für journalistische Redaktionen in Öffentlich-rechtlichen Fernsehhäusern. Bei der ARD-ZDF medienakademie, in der Filmakademie Ludwigsburg, der HFF München und der HTW Chur hat er als Dozent Kurse für Film-Abnahme, Filmtext und Dokumentarische Dramaturgie gegeben. Als Filmemacher hat er den Adolf Grimme-Preis und den Wilhelmine Lübke-Preis erhalten. Den „Erzählsatz“, die „Textperson“ und die „Roten Fäden“ hat er als dramaturgische Werkzeuge etabliert.
Beim Verlag Springer VS kann man das Buch als Softcover oder als E-Book bestellen.
Virtuelle Realität im Journalismus
Wann ist VR im Journalismus sinnvoll und wozu setzt man die virtuelle Realität ein? Manuela Feyder und Linda Rath-Wiggins zeigen das in ihrem Lehrbuch in der Reihe Journalistische Praxis. Die Website zum Buch „VR-Journalismus“ haben Studierende der HTWK Leipzig gestaltet.
Das Video erklärt den Einsatz von VR im Journalismus.
Wie man Geschichten erzählt
Im Video erzählt Buchautor Sven Preger, wie das in Radio und Podcast funktioniert und was ihn schon immer daran fasziniert hat. Zum Buch „Geschichten erzählen“ haben Studierende der HTWK Leipzig den Webauftritt gebaut. Mit dabei: Ein Legetechnik-Video, das die sieben Phasen der akustischen Narration zeigt.
Neu bearbeitet: Wissenschafts-Journalismus
Wie funktioniert Wissenschaft im Radio, wie im Fernsehen? Wie entsteht eine größere Geschichte für Wissensmagazine, wie ist eine Reportage fürs Fernsehen aufgebaut? Wie hat das Internet alles verändert?
Winfried Göpfert hat das Handbuch „Wissenschafts-Journalismus“ grundlegend überarbeitet. Die Beiträge wurden aktualisiert, neue Themen kamen hinzu. Es gibt Werkstattberichte aus allen Medien; Ranga Yogeshwar („W wie Wissen“) erzählt, was er von den modernen Wissens-Magazinen hält.
Diskutiert werden auch solche Fragen: Kann man journalistisch arbeiten und gleichzeitig PR betreiben? Das Handbuch gibt pragmatische Antworten. Die Website zum Buch haben Studierende der HTWK Leipzig gestaltet; hier kann man das E-Book kaufen.
Journalistische Praxis: Chatbots
Mit „Chatbots“ gibt es ein neues Format in der Reihe Journalistische Praxis: die „Essentials“ von Springer VS, kurze Einführungen in ein aktuelles Thema. Markus Kaiser, Aline-Florence Buttkereit und Johanna Hagenauer geben in dem neuen Band einen Überblick über die Einsatzmöglichkeiten in Journalismus und Öffentlichkeitsarbeit, beschreiben, worauf man beim Konzipieren eines Chatbots achten soll, und geben viele praktische Tipps.
Den Band gibt es als E-Book sowie gedruckt bei Springer VS.
Neu: Qualität managen für Kreative
Qualität und damit Erfolg erreichen Medien langfristig nur, wenn sie sich nicht nur mit dem Produkt, sondern auch mit Strukturen und Strategien beschäftigen. Das Handbuch kristallisiert die Grundgedanken und Leitlinien der Qualitätsmanagement-Norm DIN EN ISO 9001 heraus und bricht sie auf den Medien- und Redaktionsalltag herunter. So wird die tägliche Arbeit in strukturierte Bahnen gelenkt – trotz knapper Zeit entsteht ein qualitativ hochwertiges Produkt.
„Mind the GAPZ“: Mit dieser Formel zeigt dieses Buch, wie man ganzheitlich Änderungen gestaltet, Prozesse lebt und Ziele definiert.
Aus dem Inhalt
Die Idee der ständigen Verbesserung als Grundidee und Methode · Anleitung zum Lesen · Mind the GAPZ · Das große Ich bin Ich · Chefsache · Wir brauchen einen Plan · Von nichts kommt nichts · Bei der Arbeit · Messen, nicht glauben · Aus Fehlern und Erfolgen lernen
Die Zielgruppen
• Fach- und Führungskräfte im Print-, Online-, Hörfunk- und Fernsehbereich sowie in der Unternehmenskommunikation
• Journalisten
• Studenten
Die Autoren
Christian Chang-Langhorst leitet die Abteilung Qualitätsmanagement beim Saarländischen Rundfunk.
Dirk Heynen leitet die Abteilung Qualitätsmanagement bei infoNetwork.
Sylvia Homann ist Moderatorin und Qualitätsbeauftragte bei Radio Hochstift und berät Firmen und Institutionen in Sachen Qualitätsmanagement.
Ursula Wienken unterstützt mit ihrer MQ GmbH Unternehmen, Teams und Fachpersonal in allen Angelegenheiten rund um das Thema (agiles) Qualitätsmanagement. Darüber hinaus ist sie TQM-Auditorin, Trainerin, Coach und Design-Thinkerin.
„Qualität managen“ gibt es als E-Book und als Hardcover. Direkt zum Verlag Springer VS
Neu: Geschichten erzählen in Radio und Podcast
komplexesten Aufgaben in Radio und Podcast. Wie kann ich Hörer/innen 15,
30 oder 60 Minuten an eine reale Geschichte binden? Oder gar für eine
ganze Serie begeistern?
Der neue Band aus der Reihe Journalistische Praxis „Geschichten
erzählen – in Radio und Podcast“ beschreibt den professionellen Weg zu
einer spannenden Erzählung. Es gibt praxistaugliche Antworten auf alle
entscheidenden Fragen: Wie halte ich die Spannung von Anfang bis Ende
aufrecht? Wie finde ich meine Erzählstimme? Und wie sichert man die
journalistische Qualität der Erzählung?
Aus dem Inhalt:
- Story-Prinzipien und Stoffprüfung
- Plot- und Serien-Entwicklung
- Dramaturgie-Modelle für akustische Narrationen
- Storytelling für Kurzbeiträge
- Dynamisches Erzählen: Spannungstechniken
- Erzählhaltung entwickeln und inszenieren
- Story-Probleme und Lösungen
Das Praxis-Buch richtet sich an
- Radio-Autoren und -Redakteure
- Podcaster
- Regisseure und Dramaturgen
- Studierende
- Dramaturgie-Trainer
- Geschichten-Erzähler
Der Autor
Sven Preger ist Diplom-Journalist und systemischer Coach. Sein
Spezialgebiet: komplexe Geschichten erzählen. Er arbeitet als Autor,
Regisseur, Produzent, Moderator und Trainer. Als systemischer Coach und
Story-Consultant unterstützt er bei Format-Entwicklung, Storytelling und
Change-Management.
Das Buch gibt es als E-Book und gedruckt direkt beim Verlag Springer VS.
Journalistik: Partizipative Formate im Lokaljournalismus
„Die Zukunft des professionellen Journalismus könnte im klugen Einbinden
von Bürgerjournalisten und partizipativen Formaten liegen“: So fasst
die Medienprofessorin Gabriele Hooffacker die Ergebnisse ihrer Forschung
zur Zukunft des Lokaljournalismus an der Hochschule für Technik,
Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) zusammen. Gemeinsam mit
ihrem Kollegen Prof. Uwe Kulisch und Masterstudierenden hat sie über
mehrere Jahre hinweg die Zusammenarbeit von lokalen Fernsehredaktionen
und Bürgerreportern untersucht. Die Ergebnisse wurden jetzt in der
Fachzeitschrift „Journalistik“ online veröffentlicht.
Content-Marketing: Besser als Journalismus?
„Die besondere Logik der Content Marketiers: Berechtigte Kritik an etablierten Massenmedien? Oder nur Lobbyisten in eigener Sache?“ hat Lutz Frühbrodt, Professor an der HS Würzburg-Schweinfurt und Autor der „Journalistischen Praxis“, seinen Essay für die Fachzeitschrift Journalistik überschrieben.
Wiederholt haben führende Köpfe aus dem Content Marketing (CM) die Funktionstüchtigkeit des Mediensystems in Deutschland in Frage gestellt: Dem Journalismus fehlten Ressourcen, er sei nicht unabhängig und bewege sich in nutzerfeindlichen Filterblasen. Content Marketing als Werbung mit redaktionellen Mitteln sei dagegen nutzerfreundlich und nutzwertig, mithin habe „Unternehmensjournalismus“ qualitativ oftmals sogar die Nase vorne.
Lutz Frühbrodt meint: „Eine Analyse der vorgebrachten Argumente zeigt jedoch, dass die CM-Lobbyisten weitgehend einer verqueren Logik folgen.“
Zum Beitrag von Lutz Frühbrodt über Content-Marketing