Second Screen: Zuschauer suchen Gemeinschaft

Social TV, das Herstellen von Gemeinsamkeit, scheint ein wesentliches Motiv für sendungsbezogene Onlineaktivitäten von Fernsehzuschauern zu sein. Das ergab die Auswertung mehrerer Studien rund um das Thema Second Screen, von Uli Gleich für den ARD-Forschungsdienst. Demnach nutzt inzwischen über die Hälfte der Deutschen Fernsehen und Internet häufig oder manchmal parallel. Der größere Anteil der Onlineaktivitäten ist dabei allerdings unabhängig vom gerade gesehenen Fernsehprogramm (z.B. Bearbeiten von E-Mails; Surfen). Eine direkt auf eine laufende Sendung bezogene Nutzung des zweiten Bildschirms (z.B. Abrufen von Informationen über das Programm, Kommentare, Teilnahme an einem Quiz) ist im Gegensatz dazu – auch im internationalen Vergleich – noch unterdurchschnittlich ausgeprägt.

Eine inhaltliche Untersuchung der Anschlusskommunikation auf Twitter zeigte, dass sie wenige interaktive Anteile (d.h. im Sinne einer tatsächlichen Diskussion) hatte, sondern eher von singulären Statements und Kommentaren geprägt war. Eine weitere Studie ergab, dass die Kommentare und Stellungnahmen von Zuschauern in sozialen Netzwerken Rückwirkungen auf die Sendungen haben können. Die sendungsbezogene Facebook-Kommunikation bewirkte einen signifikanten Agenda-Setting-Effekt im Hinblick auf die Themenwahl in der Sendung.
Quelle: Abstract zum Beitrag bei Media Perspektiven 3/2014, dort auch der Volltext als PDF

Nonficition: eine Domäne der öffentlich-rechtlichen Medien

Nonfiction-Angebote, also Informationsangebote, Formen der journalistischen Unterhaltung und Factual Entertainment (Realityformate), stehen im Mittelpunkt einer Untersuchung der Fachzeitschrift Media-Perspektiven. Ergebnis ist eine deutliche Unterscheidung der Inhaltsprofile der öffentlich-rechtlichen einerseits, der privaten Hauptprogramme andererseits. ARD/Das Erste und ZDF nutzten die klassischen Sendungsformate zur Vermittlung von Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Zeitgeschichte. Damit verschafften sie den politisch und gesellschaftlich als relevant geltenden Themen eine breite Öffentlichkeit. Das wurde von den privaten Sendern nicht in vergleichbarem Maße geleistet.

Social TV rettet lineares Fernsehen

Berlin – Tag und Nacht ist eine Erfolgsstory: TV und Social Media gehen hier eine enge Verbindung ein. 2,2 Mio Fans hatte die Facebook-Seite zur Sendung; bis zu 340.000 Nutzer sprechen darüber. Der meist diskutierte Post hatte 12.094 Kommentare, die erfolgreichste Umfrage sammelte 82.249 Stimmen. Maximale Anzahl von Gefälltmirs für einen Post: unglaubliche 105.518. Jan Eggers, Autor beim Lehrbuch Radio-Journalismus, schreibt über ein spannendes Seminar.

Smartphones und Tablets zunehmend als „Second Screen“ genutzt

Die mobile Internetnutzung hat sich in den letzten drei Jahren mehr als verdoppelt (2009: 11%; 2012: 23%). Das zeigt die ARD-ZDF-Onlinestudie 2012, die soeben veröffentlicht wurde. Dabei ersetzen mobile Endgeräte wie Tablets und Smartphones nicht den stationären Zugang, sondern sie schaffen neue Nutzungssituationen. Bereits 13 Prozent der Fernsehzuschauer nutzen gelegentlich neben dem Fernsehen den „Second Screen“ des Smartphones, des Tablet oder des Laptops.

Während Smartphones besonders beliebt bei den Unter-30-Jährigen sind, sind Tablets, die inzwischen in 8 Prozent der deutschen Haushalte vorhanden sind, die Domäne der 30- bis 49-Jährigen. Tablet-Nutzer bewegen sich anders im Netz als Smartphone-Nutzer. Bei Smartphone-Nutzern steht die Kommunikation über soziale Netzwerke, bei Tablet-Nutzern der Abruf von Websites und die E-Mail-Kommunikation im Vordergrund.

Zur Pressemitteilung der ARD-ZDF-Onlinestudie 2012

Econ unterstützt Alternativen Medienpreis

And the winner is…: Am 4. Mai haben Nürnberger Medienakademie und Stiftung Journalistenakademie zum 13. Mal den Alternativen Medienpreis verliehen. Die Journalistische Praxis unterstützte den Preis mit neun Buchpräsenten. Neun Glückliche erhielten die Auszeichnungen für ihre journalistischen und dokumentarischen Arbeiten in den Sparten Print, Audio, Video und Internet. Zum ersten Mal vergab diesmal die Zweite Aufklärung den Sonderpreis in der Sparte Medienkritik. Damit wird beim Alternativen Medienpreis der erste Preis für Medienkritik in Deutschland überhaupt vergeben – so etwas hat es bisher nicht gegeben.

Wer gewonnen hat, ist hier nachzulesen. Zur Preisverleihung am 4. Mai um 20 luden die Veranstalter ein ins Bildungszentrum der Stadt Nürnberg. Zu den Fotos von der Preisverleihung

Schenken Sie ein Buch!

Was schenkt man einer Journalistin, einem Pressereferenten zu Weihnachten? Die Journalistische Praxis empfiehlt: Schenken Sie ein Buch aus der Gelben Reihe.

Neu erschienen ist Pressearbeit praktisch von Peter Lokk und Gabriele Hooffacker. In der völlig neu bearbeiteten 3. Auflage 2010 herausgekommen ist Online-Journalismus von Gabriele Hooffacker. Den Klassiker Einführung in den praktischen Journalismus gibt es in der letzten von Walther von La Roche (1936-2010) selbst bearbeiteten 18. Auflage.

2011 erschienen zudem Neuauflagen der Klassiker Fernseh-Journalismus und Frei sprechen.

Die Bücher kosten zwischen 17,95 und 23 Euro und werden versandkostenfrei ausgeliefert. Alumni und Alumnae der Journalistenakademie erhalten 20 Prozent Rabatt. Hier können Sie im Shop stöbern.

Die Journalistische Praxis schreibt ein Medienwiki


Welche Wege führen in den Journalismus? Welche Berufsbilder gibt es in den Medien? Wie kann ich mich weiterbilden? Muss man unbedingt studieren, um in den Medien arbeiten zu können? Antworten auf all diese Fragen gibt es im MedienWiki.
Der MedienCampus Bayern und die Journalistische Praxis stellen im MedienWiki über 200 Berufsbilder aus dem Medienbereich vor: von Print, Hörfunk, Fernsehen und Online über Film und Gamedesign bis hin zu Medienmanagement, Medientechnik und in der Musik. Auch Aus- und Fortbildungseinrichtungen sind hier zu finden. Geprüfte Links führen auf die relevanten Internetseiten: zu Jobbörsen, Bewerbungsterminen für Volontariate und den jeweiligen Studiengangsbeschreibungen.

Zum Medienwiki auf medienwiki.org

Walther von La Roche zum 75.


Walther von La Roche ist am 29. Februar 1936 geboren; in diesen Tagen hätte er seinen 75. Geburtstag feiern können. Die Journalistische Praxis erinnert an Walther von La Roche mit diesem Video-Interview, das ein Kurs der Journalistenakademie 2008 gedreht hat. Einen ganz persönlichen Nachruf zum Tod von Walther von La Roche im vergangenen Jahr hat Dietz Schwiesau verfasst, weitere Nachrufe habe ich damals hier gesammelt.

Ankündigung: In diesen Tagen erscheint die 8. Auflage des Lehrbuchs „Fernseh-Journalismus“, seit der 7. Auflage allein herausgegeben von Axel Buchholz. Hier geht’s zum neuen Webauftritt mit Textbeiträgen, Trickfilm und Videos.