Mehr Jobs im Fachjournalismus

Speziell bei Fachmedien stehen die Chancen auf eine
journalistische Festanstellung für Akademiker nicht schlecht. Das ergab
eine aktuelle Studie, die die Professoren Lutz Frühbrodt und Michael
Sturm an der Hochschule Würzburg-Schweinfurt unter 22 Fachmedien
durchgeführt haben.

Ein weiteres Ergebnis:  War noch
vor zwanzig Jahren eher die fachliche Eignung, beispielsweise ein
ingenieurwissenschaftliches Studium, ausschlaggebend, setzen die Verlage
heute auf eine fundierte journalistische Ausbildung. “ Das Fachwissen
spielt natürlich auch weiterhin eine wichtige Rolle,
aber journalistische Qualität hängt nicht mehr nur vom Fachwissen ab,
sondern auch von der Qualität der Recherche und der Darstellung“, sagt
Lutz Frühbrodt im Interview.

Lutz Frühbrodt ist Autor des Lehrbuchs Wirtschaftsjournalismus in der Reihe Journalistische Praxis. Ein weiteres Buch aus der Reihe, „Special Interest“, befasst sich mit thematisch spezialisiertem Journalismus

Zum Beitrag von Lutz Frühbrodt: Die neue Offenheit der Fachmedien
Zum Interview mit Lutz Frühbrodt in M – Menschen machen Medien

So viele Menschen wie nie zuvor in Medienberufen

Mit etwas mehr als 5000 Festangestellten in Redaktionen ist
München die drittgrößte Medienstadt, dicht gefolgt von Köln. Auf Platz Eins
liegt Berlin mit 6369, auf Platz Zwei Hamburg mit 6022. Leipzig belegt den
achten Platz. Insgesamt sind aktuell mehr als 70.000 Menschen in
journalistischen Berufen angestellt, das sind deutlich mehr als von zehn Jahren
(ca.60.200). Damals wurden auch noch Beschäftigte in PR-Berufen mitgezählt, die
die Arbeitsagentur heute getrennt erfasst. Der Anstieg liegt also noch deutlich
höher.
Hinzukommen freiberuflich arbeitende Journalistinnen und
Journalisten. In Berlin geht die Zahl derjenigen, die als Freie über die
Künstlersozialkasse (KSK) versichert sind, deutlich in Richtung 10.000.
Insgesamt geht das Statistische Bundesamt von mehr als 166.000 journalistisch
Tätigen in Deutschland aus, Tendenz steigend.
Quellen: Statistik der Bundesagentur für Arbeit/KSK/eigene
Recherchen/Journalist 2/2014

Nutzerforschung: Für Online-Nachrichten zahlen?

Wie Nachrichten unter den Bedingungen einer digitalen Medienlandschaft gefunden und genutzt werden, hat der Reuters Institute Digital News Survey 2013 erforscht. In einer vergleichenden Studie wurden die Nachrichtenrepertoires in fünf europäischen und drei außereuropäischen Ländern untersucht. Die Ergebnisse präsentieren Sascha Hölig und Uwe Hasebrink in der aktuellen Ausgabe der Mediaperspektiven.

Hauptproblem für die Anbieter von Onlinenachrichten ist demnach die kaum vorhandene Zahlungsbereitschaft der Nutzer: „In allen Ländern gibt nur eine klare Minderheit der
Internetnutzer an, bereits für digitale Nachrichten gezahlt zu haben.“ Ansätze für mögliche künftige Verschiebungen sehen die Autoren vor allem bei Jün­geren. Zudem seien die Nutzer mobiler Endgeräte eher bereit für Nachrichten zu zahlen.

Storys digital erzählen und Daten visualisieren

20 Werkzeuge für digitalen Journalismus hat Sarah Marshall für www.journalism.co.uk zusammengestellt. Allen voran natürlich Storify fürs digitale Geschichtenerzählen mithilfe von Social Media. Weitere Klassiker sind Bambuser und Soundcloud. Doch auch neue und unbekanntere Tools werden vorgestellt, für die interaktive Timeline ebenso wie fürs Entlarven gefaketer Fotos.

Ergänzen möchte ich die Liste noch um den Public Data Explorer von Google, der öffentlich zugängliche statistische Daten sofort in Grafiken umsetzt.

Zum Beitrag „20 Tools…“ (englisch)
Zum Data Explorer

Zeitungskrise: Nachhilfe zum Medienwandel

Die aktuelle Debatte zur Zeitungskrise werde in erstaunlicher Unkenntnis der Mediennutzungsforschung geführt, weist Michael Haller in seinem aktuellen Beitrag auf Spiegel online nach. Zum einen zeigt er auf, dass die jungen Leser sich bereits seit den 1980er Jahren langsam von der Tageszeitung abgewendet haben, also lang vor der Verbreitung des Internets. Wie sich „Leser“ und „Onliner“ im Tagesverlauf in ihrem Nutzungsverhalten unterscheiden, belegt er mit einer Studie des IPJ Leipzig.Vor allem dem Wunsch nach der Gatekeeper-Funktion der Tagespresse werde diese nicht mehr gerecht. 

 

 


Mehr Zusatzaufgaben, weniger Zeit in Zeitungsredaktionen

In den Redaktionen der Tageszeitungen müssen Journalisten immer mehr Zusatzaufgaben übernehmen. Insbesondere Verwaltungsaufgaben nehmen zu. Für die Recherche und das Schreiben bleibt immer weniger Zeit. Das ist eins der Ergebnisse einer Online-Umfrage unter Journalistinnen und Journalisten, bei denen die Tageszeitungen besonders stark vertreten waren. Björn Bendig griff damit eine Untersuchung von Hans Mathias Kepplinger, Marcus Maurer und Rudolf Gerhardtaus dem Jahr 2004 auf und führte sie erweitert durch.


Ein weiteres Ergebnis: Die gefühlte „innere Pressefreiheit“ nimmt ab.

Zur Studie „Innere Pressefreiheit“

Ein Buch zum Anbeißen

Die Gelbe Reihe bei Springer VS: ein schöner Anlass, gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Publizistik und Kommunikationswissenschaften (DGPuK) auf dem Lerchenberg in Mainz beim ZDF zu feiern: Die DGPuK feierte ihren 50. Geburtstag. Die Journalistische Praxis feierte ihren Umzug zu Springer VS. Die ersten beiden Bücher liegen bereits im neuen Springer-VS-Design vor: die Einführung in den praktischen Journalismus von Walther von La Roche und Sprechertraining von Michael Rossié.

Das hier sind die Bücher, allerdings aus Schokoladenkuchen mit Marzipanhülle. Sie wurden am 9. Mai von prominenten Journalismuslehrern und Kommunikationswissenschaftlern in aller Öffentlichkeit verschlungen.



Klaus Meier und Gabriele Hooffacker beim Aufteilen der „Einführung“



Das sind die richtigen Bücher. Viel Spaß beim Verschlingen!

Springer VS feiert den Umzug der Reihe Journalistische Praxis

Die Lehrbuchreihe Journalistische Praxis erscheint ab sofort beim Wissenschaftsverlag Springer VS. Als erstes kommt die neue 19. Auflage des Journalismusklassikers Einführung in den praktischen Journalismus von Walther von La Roche bei Springer VS heraus.

Gefeiert wird im Rahmen des 50. Geburtstags der DGPuK am 9. Mai auf dem Lechenberg beim ZDF ab 15 Uhr. Zur ausführlichen Pressemitteilung bei Springer VS

Tagung: Technik treibt den Journalismus an

Mit Journalismus und Technik befassten sich die Präsentationen und eine Podiumsdiskussion bei der Jahrestagung „Von analog nach digital“ der Journalistik-Fachgruppe der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaften in München.

Martin Welker und seine Kollegen Leif Kramp und Stephan Weichert fragten nach der Innovationspotenz in Zeitungsredaktionen. Dabei ging es auch um lernende Redaktionen. Hier im Bild präsentiert Martin Welker drei altersmäßig unterscheidbare Personentypen in Redaktionen.

Wie der Second Screen bei der „Rundshow“ vom Bayerischen Rundfunk eingesetzt wird, untersuchte Timo Spiess in seiner Bachelor-Arbeit bei Annika Sehl. Eins seiner Ergebnisse: Die große Mehrheit nutzt nicht etwa Facebook, sondern Twitter.

In der Podiumsdiskussion am Schluss präsentierte Heinrich Hussmann einen Blick in die Geschichte der Online-Technik – dazu zählen für ihn bereits das Web 2.0 und auch das „Web quared“ – und in ausgewählte Projekte der Medieninformatik.

Zum Programm der Tagung
Zum Book of Abstracts (PDF)