Interviews führen: 2. Auflage erschienen

Mario Müller-Dofel hat das Lehrbuch „Interviews führen“ überarbeitet: Aktuelle Beispiele ergänzen die zweite Auflage des Lehrbuchs aus der Reihe Journalistische Praxis. Hier können Sie das Buch versandkostenfrei bestellen. Wer das E-Book sofort haben möchte, kann es direkt beim Verlag bestellen und herunterladen.

„Dieses Buch überzeugt – und schließt eine Lücke auf dem Markt der journalistischen Lehrbücher. Müller-Dofel traut sich an Themen, die in der Praxis ungeheuer bedeutsam, aber schwer darzustellen und zu trainieren sind. Er zeigt, dass man Interviewsituationen vorbereiten und steuern kann, ohne zu manipulieren.“ Klaus Methfessel in seiner Rezension. Mehr zum Buch auf www.interviews-fuehren.de.

Fallstricke bei der Online-Recherche vermeiden

Bei der Onlinerecherche müssen Journalisten die Grundprinzipien einer sauberen Recherche wie beispielsweise das Prüfen der Quellen, die Auswahl der richtigen Recherche-Werkzeuge oder „Zwei-Quellen-Prinzip“ beachten. Wie das praktisch geht, beschreibt Markus Kaiser im neuen Lehrbuch „Recherchieren – klassisch, online, crossmedial“ in der Reihe Journalistische Praxis.


Das Zwei-Quellen-Prinzip
legt der Autor den Journalisten besonders ans Herz. Aufgrund von Zeit- und Produktionsdruck in den Online-Redaktionen wird diese Minimalanforderung an eine gute Recherche oft ignoriert. Immer häufiger werden beispielsweise Twitter-Meldungen ohne Prüfung einer zweiten Quelle genutzt, was zu Falschmeldungen führt. So verbreitete sich der Tweet einer BBC-Journalistin, die Queen sei in Krankenhaus eingeliefert worden und sogar tot, rasend schnell im Netz. Von vielen Medien wurde die News-Ente ungeprüft weiterverbreitet. „Auch wenn dies keine Entschuldigung für die Missachtung des Zwei-Quellen-Prinzips ist, sollte man bei einer Veröffentlichung dann wenigstens transparent machen, dass es sich um ein unbestätigtes Gerücht handelt bzw. nur die Teile veröffentlichen, die man zweifelsfrei recherchiert hat,“ so der Tipp von Markus Kaiser (Seite 22).

Eine Auswahl weiterer Tipps gibt es kostenfrei online im Portal Springer for Professionals.
Mehr zur Neuerscheinung „Recherchieren“

So funktionieren Social Media Strategien


Was ist neu und anders an Social-Media-Strategien gegenüber klassischen PR-Strategien? Gleich mehrere aktuelle Blogbeiträge und Veröffentlichungen stellen fest: Eine gute Social-Media-Strategie muss in die gesamte PR-Strategie der jeweiligen Organisation eingebettet sein. Mirko Lange hat für diese Erkenntnis die hübsche Bezeichnung „Social Centric Strategy“ gefunden. Er schreibt: „Wenn das Unternehmen beispielsweise über die Strategie „Kompetenzführerschaft“ Absatz und die Marktanteile steigern will, dann ist auch selbstverständlich, dass diese Strategie nicht nur über Social Media verfolgt, sondern konsequent nach innen und außen auch durch andere Maßnahmen getrieben wird – zum Beispiel extern durch Medienarbeit sowie “Speakers Placement” und intern durch beispielsweise Experten- und Know-how-Aufbau.“ Seinen erweiterten Strategiekreis habe ich hier verlinkt.

Langes Überlegungen liegt die Erkenntnis zugrunde, dass Social Media an eine bereits bestehende, übergreifende Strategie angedockt sein muss. Sonst bleibe Social Media nur eine Maßnahme, die strategisch in der Luft hänge. Mirko Lange bemerkt (und das kann man nicht of genug sagen):“Mehr verkaufen wollen” ist genauso wenig eine Strategie wie “mehr Bekanntheit haben wollen”! Zum Blogeintrag von Mirko Lange auf talkabout.de

Warum sollte ein Nutzer Ihrem Unternehmen bei Twitter folgen oder ein Fan Ihrer Gruppe bei Facebook werden? Welchen Nutzen hat er davon? Die Frage nach dem Nutzwert der Social-Media-Angebote eines Unternehmens stellt Christian Maass in seinem Blog Netzbaron.de.

Sonja Salmen, Professorin für E-Strategie und Electronic Business an der Hochschule Heilbronn, rät Unternehmen und Institutionen zur Arbeit mit sozialen Netzen. Ihre Empfehlungen überraschen mit der Forderung „Demokratie wagen“ und basieren auf der klassischen Public-Relations-Strategie:
1. Erfahrung sammeln, das Image erkunden
2. Ziele definieren
3. Zielgruppen und Kanäle wählen
4. Struktur und Abläufe festlegen
5. Inhalte definieren
6. Demokratie wagen
7. Ergebnisse und Dienstleister kontrollieren.
Beitrag auf absatzwirtschaft.de mit weiterführenden Links u.a. zu Controlling-Instrumenten.

Storytelling ist für Robi Lack dabei zentraler Bestandteil. Welche Geschichte soll via Social Media erzählt werden? Ein gutes Storytelling verfüge über einen Spannungsbogen, wirke sympathisch, wecke Emotionen und zeige Wirkungen. Und das, so Robi Lack, seien die Grundelemente der sozialen Medien, die auf Kommunikation und Austausch setzen und Produkte oder Dienstleistungen zum Positiven verändern möchten. Für ihn gehören interessante Inhalte ebenso zum Storytelling wie das Eingehen auf die Rückmeldungen aus der Community: „Erzählen Sie (wahre) Geschichten, die bei den Interessenten im Kopf Bilder auslösen.“ Mehr dazu in seinem Blogeintrag für digiprodukte.ch.

Social Media-Richtlinien bauen auf der Social Media-Strategie und den damit verbundenen Zielen des Unternehmens auf. Die Richtlinien sollten definieren, welche Ziele damit verfolgt werden, in welchen Kanälen welche Inhalte kommuniziert werden sollen bzw. dürfen und welche Zielgruppen adressiert werden. Der Ratgeber des Branchenverbands BITKOM nennt unter anderem folgende Elemente für gute Social-Media-Guidelines:

  • Abgrenzung zwischen beruflicher und privater Nutzung
  • Kenntlichmachung einer privaten Meinung
  • Einhaltung gesetzlicher Vorgaben
  • Kontinuität und Kapazität
  • Monitoring.

Zu den BITKOM-Empfehlungen zu Social Media Guidelines.

Schenken Sie ein Buch!

Was schenkt man einer Journalistin, einem Pressereferenten zu Weihnachten? Die Journalistische Praxis empfiehlt: Schenken Sie ein Buch aus der Gelben Reihe.

Neu erschienen ist Pressearbeit praktisch von Peter Lokk und Gabriele Hooffacker. In der völlig neu bearbeiteten 3. Auflage 2010 herausgekommen ist Online-Journalismus von Gabriele Hooffacker. Den Klassiker Einführung in den praktischen Journalismus gibt es in der letzten von Walther von La Roche (1936-2010) selbst bearbeiteten 18. Auflage.

2011 erschienen zudem Neuauflagen der Klassiker Fernseh-Journalismus und Frei sprechen.

Die Bücher kosten zwischen 17,95 und 23 Euro und werden versandkostenfrei ausgeliefert. Alumni und Alumnae der Journalistenakademie erhalten 20 Prozent Rabatt. Hier können Sie im Shop stöbern.

Rezension: Wie kommuniziert man Energiethemen?


Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für Strom, Gas und Wasser zu betreiben ist ein hartes Brot. Meist lösen Negativ-Meldungen das Medienecho aus. Teilweise seit Jahrzehnten stehen sich die Kontrahenten, Akteure aus Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft gegenüber. Irgendwo dazwischen: die Verbraucher, an die all die Botschaften adressiert sind.

Was treibt die Bürgerinnen und Bürger um? Was interessiert sie rund um die Themen Strom, Gas, Wasser? Eine Studie im Auftrag des baden-württembergischen Verbands für Energie- und Wasserwirtschaft hat sich mit diesem Thema in der ersten Jahreshälfte 2011 befasst. Die Reaktor-Havarie in Fukushima mit den bekannten Folgen für Politik und Energiewirtschaft fiel mitten in diesen Zeitraum – für die Studie ein Gewinn, da sie die öffentliche Diskussion der Katastrophe noch ins Studien-Design einbeziehen konnte.

Sie untersucht einerseits, welche Interessen die Rezipienten verfolgen, wie und wo sie sich informieren. Dieser umfangreiche Teil der Studie liefert klare und umfangreich dokumentierte Ergebnisse: Sie identifizieren „eigenständige Informationssucher“, „abwartende Kommunikationskonsumenten“ „situative Informationssucher“ und „Kommunikationsverweigerer“. Zum anderen werden Akteure wie Journalisten und weitere Kommunikatoren befragt, wie sie die Veränderung der öffentlichen Diskussion wahrnehmen. Nicht zuletzt formulieren die Autoren der Studie – Claudia Mast von der Universität Hohenheim, Helena Stehle und Florian Krüger – praktisch umsetzbare Ratschläge für professionelle Öffentlichkeitsarbeit im Themenfeld Energie und Wasser.

Wenig überraschend steht das Thema Ausstieg aus der Kernenergie ganz oben auf der Agenda. Insgesamt wird die öffentliche Diskussion getrieben von den großen Ereignissen. Erstaunlicherweise stehen praktische Verbraucherthemen wie „Strom sparen“ oder „ökologisch wirtschaften“ beim Verbraucher keineswegs an erster Stelle. Da die Diskussion oft emotional und nahezu irrational wirkt, raten die Autoren davon ab, sich auf die großen Debatten zu beziehen. Erfolgversprechender ist es ihrer Ansicht nach, neue Themenfelder zu erschließen und in diesen die Meinungsführerschaft zu übernehmen. Als mögliche Themen nennen sie Energieverbrauch sowie die Elektromobilität. Sie raten, das Thema Kernenergie isoliert zu behandeln und eher auf das Thema „erneuerbare Energien“ zu setzen. Verbraucherthemen („Strom sparen“, „ökologisch wirtschaften“) werden als langfristige Kommunikationsthemen empfohlen.

Interessant auch die Analyse der Glaubwürdigkeit der einzelnen Akteure: Die Branchenriesen werden zwar als technisch kompetent wahrgenommen, aber nicht immer unbedingt als besonders glaubwürdig. Den Medien wird immer noch mehr Glaubwürdigkeit zugestanden – eine Chance für die Media Relations. Für Praktiker der Energiekommunikation eine lesenswerte und anregende Studie.

Das Buch beim Verlag ansehen und bestellen: Claudia Mast / Helena Stehle / Florian Krüger: Kommunikationsfeld Strom, Gas und Wasser – brisante Zukunftsthemen in der öffentlichen Diskussion, Berlin (Lit Verlag) 2011, ISBN 978-3-643-11284-2

Crossmedial ab Seite 1: Neuerscheinung „Pressearbeit praktisch“

Pressearbeit praktisch, das neue Buch von Gabriele Hooffacker und Peter Lokk, verbindet das aktuelle Wissen über Online-, Social-Media- und crossmediale Pressearbeit mit unseren Erfahrungen und unserem Wissen aus 30 Jahren Media Relations und Lehre des Fachs. Es ist soeben in der Reihe „Journalistische Praxis“ beim Econ Verlag erschienen und kostet 23 Euro.

Zur Pressemitteilung
Inhaltsverzeichnis und Leseproben
Den Webauftritt zum Buch haben Studierende der Journalistenakademie gestaltet.