Beate Füth ist seit 1989 Leiterin der Akademie Berufliche Bildung der deutschen Zeitungsverlage e.V. (ABZV) in Bonn. Zudem übernahm sie im Jahr 1999 die Geschäftsführung des Vereins. Beate Füth über „Interviews führen. Ein Handbuch für Ausbildung und Praxis”:
„Mario Müller-Dofel will Journalisten für die emotionale Beziehung zu ihren Gesprächspartnern sensibilisieren. Ups, mag da manch” alter Hase denken, Psycho beim Interview? Heiteitei als journalistisches Handwerk? Ja, denn das ist genauso wichtig wie die sachliche Vorbereitung.
Dieses Buch überzeugt - und schließt eine Lücke auf dem Markt der journalistischen Lehrbücher. Müller-Dofel traut sich an Themen, die in der Praxis ungeheuer bedeutsam, aber schwer darzustellen und zu trainieren sind. Er zeigt, dass man Interviewsituationen vorbereiten und steuern kann, ohne zu manipulieren. Seine Beweisführung ist fundiert, hervorragend strukturiert und praxisnah. Sein Mut reicht sogar für Typisierungen von Journalisten und Gesprächspartnern. Und er schafft es, geschmeidig Klischees zu vermeiden und so manches schmunzelnde Wiedererkennen auszulösen.
Detailliert beschreibt er Qualitätskriterien erfolgreicher Interviewanfragen, er widmet sich intensiv dem kommunikativen Aspekt der Interview-Vorbereitung, der Aufwärmphase vor Ort, der Sitzordnung und Körpersprache. Seine Fragen variiert er je nach Typ des Gesprächspartners, er entlarvt Antwortstrategien rhetorisch geschulter Gesprächspartner - und präsentiert mögliche Gegenmaßnahmen der Interviewer.
Manch einer mag einwenden, dies alles erfordere Aufwand, der angesichts enger zeitlicher und personeller Kapazitäten von den meisten Redaktionen nicht leistbar ist. Sicher können nicht alle Tipps täglich umgesetzt werden. Aber wenn nur ein kleiner Teil beherzigt würde, wäre dies ein Gewinn für den Journalismus.”
Klaus Methfessel ist seit 2007 Leiter der Georg von Holtzbrinck-Schule für Wirtschaftsjournalisten in Düsseldorf. Zuvor war er mehr als zehn Jahre lang stellvertretender Chefredakteur sowie Ressortleiter Politik und Weltwirtschaft beim Magazin „Wirtschaftswoche”. Davor arbeitete er in leitenden Positionen für die Wirtschaftsmagazine „Capital” und „Manager Magazin”. Klaus Methfessel über „Interviews führen. Ein Handbuch für Ausbildung und Praxis”:
„Wenn immer noch viele Interviews langweilig und hohl klingen, liegt das nicht an den Interviewten, sondern an den Fragestellern, die diese journalistische Form unterschätzen und entsprechend nachlässig mit ihr umgehen. Denn das Interview erfordert nicht weniger Qualifikation, Esprit und Mühe als eine Reportage oder ein Porträt.
Wie Interviews spannend und zur Quelle interessanter Informationen werden, dazu hat der Frankfurter Wirtschaftsredakteur Mario Müller-Dofel ein „Handbuch für Ausbildung und Praxis” – so der Untertitel – geschrieben. Das Buch ist zwar nicht der erste Interview-Ratgeber auf dem Markt, aber gegenüber anderen besticht es durch die vielen detailreichen Hilfestellungen, aus denen der erfahrene Journalist spricht.
Müller-Dofel, der sein Handwerk bei der Georg von Holtzbrinck-Schule für Wirtschaftsjournalisten gelernt hat, gibt praktische Anleitung für alle Phasen des Interviews: Von der inhaltlichen und emotionalen Einstellung auf den Gesprächspartner, der Interviewanfrage und der Vorbereitung der Themen und Fragen über das Warming up, die optimale Sitzordnung und die Einstiegsfrage im Interview bis hin zum Abstimmungsprozess danach – kein Aspekt bleibt unberücksichtigt. Besonderes Gewicht legt Müller-Dofel auf psychologische Erkenntnisse: Denn ein gutes Interview verlangt mehr als nur gute inhaltliche Vorbereitung und Fragetechnik, es erfordert auch, sich in die Persönlichkeit des Interviewten einzufühlen, damit dieser sich im Gespräch öffnet.
Wie das geht, welche Rollenaufteilung sich zwischen den Fragenden empfiehlt, wann Motivation und wann Provokation angebracht sind, was die Körpersprache des Interviewten verrät und welche Gegenstrategien bei Ausweichmanövern helfen, dazu findet der Leser viele Tipps. Kurz: Ein exzellenter Ratgeber für berufliche Einsteiger und junge Journalisten.”
Heiner Käppeli ist seit 1987 Studienleiter und Mitglied der Geschäftsleitung des MAZ – der Schweizer Journalistenschule. Zudem ist er als freier Kommunikationstrainer tätig. Vor seiner Arbeit beim MAZ war er leitender Redakteur und Ausbilder beim Schweizer Radio DRS sowie beim Schweizer Fernsehen in Zürich. Als Co-Autor verfasste er beispielsweise das Buch „Rhetorik für Radio und Fernsehen”. Heiner Käppeli über „Interviews führen. Ein Handbuch für Ausbildung und Praxis”:
„Intelligentes Fragen und Nachhaken sind für ein informatives und spannendes Interview unabdingbar. Doch das allein genügt nicht. Wie bei jeder Kommunikation hängt der Erfolg auch bei einem Interview davon ab, ob es der Journalist schafft, eine gute Gesprächsbeziehung aufzubauen. Diese emotionale Seite der Kommunikation stellt Mario Müller-Dofel in seinem Buch in den Mittelpunkt.
Müller-Dofel hat ein Handbuch für Ausbildung und Praxis verfasst, das erstmals die Vorphasen des Interviews präzis und umfassend darstellt. Die Lesenden erfahren zwar auch alles Wichtige über Fragestrategien und Ausweichmanöver, über das Verschriftlichen und Autorisieren. Doch der Hauptteil des Buches konzentriert sich auf all das, was vor der Einstiegsfrage kommt. Anschaulich und konkret beschreibt der Autor, wie man eine professionelle Interviewanfrage formuliert, und ob per Telefon, E-Mail oder Brief. Entscheidend für den Erfolg eines Interviews ist nach Müller-Dofel neben der Planung auch das Vorgespräch und die Art und Weise, wie ein Journalist dem Interviewpartner gegenüber auftritt.
Breiten Raum nehmen im Handbuch Typologien von Berufsgruppen und Angst-Charakteren ein. Müller-Dofel führt Motive, Denk- und Verhaltensmuster von 15 häufig befragten Berufsgruppen auf, wie Politiker, Topmanager, Polizeisprecher, Sportler oder Wissenschaftler. Zudem teilt er die Berufsgruppen den vier „Angst-Typen” nach Fritz Riemann zu. Angst bezeichnet der Autor als den „einflussreichsten Faktor im Interviewprozess”. Es ist verdienstvoll, dass Müller-Dofel der Angst eine so wichtige Bedeutung beimisst, zumal sie meist verdrängt als bewusst wahrgenommen wird. Die dargestellten Typologien helfen, die Reaktionen und Befindlichkeiten von Interviewten besser zu verstehen.
Allerdings: Auch wenn der Autor vor dem Schubladendenken warnt, können solche Kategorisierungen aber auch Vorurteile und Voreingenommenheit fördern. Genau das würde dem Grundanliegen des Handbuchs widersprechen: Eine echte, situations- und partnergerechte Beziehung zum Interviewpartner ist ausschlaggebend für den Erfolg.
Müller-Dofel skizziert prägnant, was einen Top-Interviewer vom Stichwortgeber, Besserwisser und gewöhnlichen Fragensteller unterscheidet. Top-Interviewer sind selbstkritisch, integer, halten sich nicht für unfehlbar, respektieren die Zwänge der Interviewpartner und wissen, dass die Qualität eines Interviews mit der Kooperationsbereitschaft aller Beteiligten steigt. Das emotionale Verständnis zwischen den Gesprächspartnern ist für Müller-Dofel neben der Sachkompetenz die entscheidende Erfolgsgrundlage.
Das Handbuch vermittelt Anfängern wichtige praktische Tipps, wie man ein Interview sorgfältig vorbereitet, einfädelt und führt. Erfahrene Interviewer können ihre Praxis überprüfen und Neues für ihr Beziehungsmanagement in Interviews entdecken.”
Harald Dobmayer veranstaltet unter der Marke „pro performance“ seit mehr als zehn Jahren Medien- und Auftrittstrainings. Zudem ist er seit 1987 als freiberuflicher Journalist tätig und interviewt für sein Blog …personality matters! interessante Persönlichkeiten. Harald Dobmayer über „Interviews führen. Ein Handbuch für Ausbildung und Praxis“:
Eigentlich richtet sich dieses Buch an Journalisten. Doch hier können auch Personen, die öfters interviewt werden, eine Menge darüber lernen, wie Journalisten arbeiten und "ticken", worauf sie im Gespräch achten, welchen Tricks auf Seiten des Interviewten sie auf welche Weise begegnen usw..
Was mir an diesem Buch besonders gefallen hat: Autor Mario Müller-Dofel, vor seiner journalistischen Karriere selbst im Immobilien- und Finanzvertrieb tätig, vergleicht den Umgang zwischen Journalisten und ihren Interview-Partnern mit dem Umgang zwischen Verkäufern und Käufern. Ein Bild, das die Teilnehmer meiner pro performance® Medientrainings auch sehr gut kennen: Für mich ist das Interview (wie überhaupt jeder Medienkontakt) ein Tauschgeschäft: Informationen gegen öffentliche Aufmerksamkeit. Autor Müller-Dofel plädiert in seinem Buch noch stärker für ein neues Rollenverständnis der Journalisten: "... im Gegensatz zur herrschenden Journalisten-Meinung sind es die Redakteure, die sich zuerst bei ihren Gesprächspartnern positiv 'verkaufen' müssen, wenn sie bestmögliche Interviews veröffentlichen wollen. Nicht umgekehrt."
Zwei weitere Kapitel dieses Buches erweckten meine besondere Aufmerksamkeit: Sehr ausführlich befasst sich Mario Müller-Dofel damit, was Journalisten aus der Körpersprache ihrer Gesprächspartner herauslesen können. Gerade dieses Kapitel ist potentiellen Gesprächspartner von Journalisten wärmstens zu empfehlen, sehen sie doch, was ihre Körperhaltung, ihr Territorialverhalten, ihre Mimik, Gestik sowie ihr Sprechverhalten über sie aussagen können.
In einem Gastbeitrag zeigt Marketing-Dozentin Brigitte Biehl-Missal auf, wie Journalisten Ausweichmanöver ihrer Interviewpartner erkennen und parieren können. Prägnante Fallbeispiele aus den Chefetagen von Siemens, BMW, Deutsche Bank, Daimler-Chryler machen ihre "Manöver-Kritik" deutlich und zeigen ihre Praxisrelevanz.
Christian Sauer arbeitet als Journalist, Redaktionsberater und zertifizierter Coach in Hamburg. Vorher war er unter anderem stellvertretender Chefredakteur des evangelischen Magazins "chrismon" und der Wochenzeitung "Deutsches Allgemeines Sonntagsblatt". 1998 erhielt er den Arthur F. Burns-Preis, 2002 den Medienpreis Entwicklungspolitik. 2007 erschien sein Buch "Souverän Schreiben". Christian Sauer über „Interviews führen. Ein Handbuch für Ausbildung und Praxis”:
Genie oder Handwerk – was macht den guten Journalisten aus? An dieser Frage scheiden sich noch immer die Geister, aber eigentlich ist sie entschieden: Es braucht beides, Talent und Geistesblitze sowieso – und ohne Handwerk geht heute in den Redaktionen gar nichts mehr. Auf dieser Linie argumentiert auch das Buch von Mario Müller-Dofel „Interviews führen”. In ruhigem Ton und sehr systematisch führt der Autor alle, die Wortlaut-Interviews führen, durch die Stromschnellen des Genres.
Das Thema ist hoch relevant, weil das Wortlaut-Interview Karriere gemacht hat. Vor dreißig Jahren noch wenig genutzt, ist diese journalistische Gattung heute hoch angesehen. Interviews druckt der Lokalteil der Regionalzeitung, jeder Special Interest-Titel, jedes Fachmagazin und sogar die „Bäckerblume”. Längst nicht alle Journalisten erhalten aber ein solides Training für diese schwierige Form. Mario-Müller-Dofel bietet mit „Interviews führen” die Chance, eigene Lücken zu schließen und andere beim Lernen anzuleiten. Er zeigt Schritt für Schritt, worauf es ankommt beim Fragenstellen. Vor allem macht er klar, dass Interview-Qualität nicht bloß in den paar Minuten des Gesprächs selbst entsteht. Themenstellung, Kontaktaufnahme, Vorbereitung, Bearbeitung, Autorisierung – alle diese Schritte bergen Tücken. Und ebenso Möglichkeiten, den Text besser zu machen. „Entscheidend für die Interviewqualität ist vor allem, wie die Journalisten mit ihren Informanten umgehen”, schreibt Müller-Dofel, und bringt damit die komplexe Kurzzeitbeziehung zwischen Fragensteller und Antwortgeber auf den Punkt.
Dabei ist seine Argumentation so klar, dass er auf Widerstand stoßen dürfte. So widerspricht Müller-Dofel denjenigen, die eine Abschaffung der Autorisierung fordern und lieber zu anglo-amerikanischen Bräuchen übergehen möchten („Es gilt das gesprochene Wort”). Weder der Redakteur noch der Interviewpartner, etwa ein Politiker, dürfen nach diesem Prinzip mehr als Kleinigkeiten ändern, wenn das Mikro erst ausgestellt ist. Müller-Dofel hingegen erklärt detailliert, wie Profis die Autorisierung nutzen, um einen spannenden und präzisen Wortlauttext zu erzeugen. Notfalls müssen sie dafür hart verhandeln.
Müller-Dofel hat ein besonderes Händchen dafür, die psychologische Seite des Interviewgeschehens zu erschließen – mit guten Beispielen und viel Praxiswissen. Dass manchmal auch Genie im Spiel ist, wenn es dem Interviewer gelingt, sein Gegenüber entscheidend aus der Reserve zu locken, verschweigt Müller-Dofel nicht. Sein gelungenes Buch bietet aber auch weniger begabten Interviewern die Grundlage, gute Dialogtexte zu erzeugen. Einigen wenigen bietet es das Sprungbrett zur Exzellenz.
Einzige Gefahr: Der ein oder andere Psychotrick könnte auch missverstanden werden, und das ginge dann auf Kosten der Authentizität. So empfiehlt Müller-Dofel, einen besonders verschlossenen, von Pressestellen-Bulldoggen bewachten Konzernlenker Schritt für Schritt zu entwaffnen, indem man sich für eigentlich Selbstverständliches Erlaubnisse einholt. Etwa: „Ist es für Sie okay, wenn ich ab zu Zwischenfragen stelle?” Moment mal, was wäre, wenn die Antwort „Nein” lautete? Vertrauen aufzubauen ist das eine – aber zu fragen, ob er fragen darf, das steht keinem Journalisten gut an.
Markus Wiegand ist seit 2008 Chefredakteur des Branchenmagazins „Wirtschaftsjournalist”, das in der Schweiz für den deutschsprachigen Raum produziert wird. Davor war der Absolvent der Deutschen Journalistenschule als Auslandskorrespondent für den „Deutschlandfunk”, die „Financial Times Deutschland” und andere deutsche Tageszeitungen tätig. Markus Wiegand über „Interviews führen. Ein Handbuch für Ausbildung und Praxis”:
„Vorbereitung, Vorbereitung, Vorbereitung. Wer das starke Buch von Mario Müller-Dofel gelesen hat, bekommt alles an die Hand, um die vielleicht unterschätzteste aller journalistischen Gattungen zu meistern.
Anfängern gibt der Autor Tipps, wie man die einfachsten Fehler vermeidet und Profis bietet das Buch eine bisher unbekannte Fülle an Anregungen, um den eigenen Stil zu verfeinern oder neu zu entdecken. In den Mittelpunkt stellt Müller-Dofel dabei die Beziehung zum Gesprächspartner. Vom richtigen Ton beim Anschreiben, über das Nachsetzen bei Absagen bis zum professionellen Umgang mit den Antwortstrategien ausgebuffter Profis liefert das Buch das, was Journalisten bei Interviews am meisten suchen: gute Antworten.”
Bettina M. Gordon lebt seit den 90-er Jahren in der US-Finanzmetropole New York und schreibt seither von dort für Wirtschaftspublikationen im deutschsprachigen Raum. Sie ist auch Geschäftsführerin der Allegria Media Inc. (www.TheWisdomKeepers.com). Bettina M. Gordon über „Interviews führen. Ein Handbuch für Ausbildung und Praxis“:
„Zugegeben, nicht jeder, der sich Journalist nennt, ist integer, gut vorbereitet, einfühlsam, wortgewandt, menschenfreundlich, kritisch, fair und objektiv. Aber haben wir Journalisten wirklich einen so schlechten Ruf verdient, dass wir in der Berufsprestigeskala von Allensbach fast ganz unten rangieren? Hier ist ein Buch, das gar nicht zu diesem schlechten Standing passt: „Interviews führen. Ein Handbuch für Ausbildung und Praxis“. Autor Mario Müller-Dofel beschreibt unmissverständlich was einen guten Journalisten ausmacht – die meisten Print-, Radio- und TV-Beiträge basieren schließlich auch auf Interviews – und was schlechte von brillanten Interviewern unterscheidet. Und das hat viel mit den eingangs erwähnten Eigenschaften zu tun.
„Interviews führen“ ist für Berufsanfänger besonders wertvoll, denn Müller-Dofel beschreibt den Interviewprozess von der Anbahnung, der Recherche, der Fragestrategie bis zur Psychologie einer erfolgreichen Gesprächsführung im Detail. Das Buch ist aber auch ein ausgewogener und lehrreicher How-To-Guide für Profis. Ich arbeite seit Mitte der 90-er Jahre als Journalistin, habe mich bei der Lektüre an die Grundlagen exzellenter Interviews erinnert und mein Handwerk aufgefrischt.
Das Buch ist übrigens nicht nur für Journalisten relevant, sondern auch für Verkäufer aller Sparten (die ähnlich unbeliebt sind wie wir Journalisten), Manager, Marktforscher und Kommunikationsexperten – kurzum für alle, die erfolgreiche Gespräche führen möchten. Und selbstverständlich für Menschen, die den Medien bereits Interviews geben oder künftig geben wollen. Denn wer versteht, wie Journalisten ticken, der kann besser mit ihnen umgehen.”
Bernd Stößel ist Autor bei der Branchenpublikation medium magazin und schreibt dort die Rubrik „Buchtipps“. Im der Juni-Ausgabe 2010 schrieb Stößel über „Interviews führen. Ein Handbuch für Ausbildung und Praxis“:
„Jeder Journalist ist eine Führungskraft – sobald es um ein Interview geht. Die Realität sieht allerdings oft so aus, dass eher der Gesprächspartner führt. Mario Müller-Dofel, Ressortleiter Wirtschaft bei Axel Springers Magazin „€uro“, kann sich in seinem Handbuch auf die Erfahrung vieler Interviews mit Managern und Politikern stützen. Auch Sahra Wagenknecht stand ihm schon Rede und Antwort – die mediengewandte Kommunistin hat das Interview auf ihre Website gestellt. Müller-Dofel weist ausdrücklich auf die Bedeutung einer guten Planung hin: Schon die Anfrage an den Gesprächspartner in spe bilde eine Erfolgsgrundlage. Wer dann einen Termin in der Tasche hat, kann sich zwar inhaltlich bestens vorbereitet haben, aber möglicherweise durch sein äußeres Erscheinungsbild – Kleider machen Leute – auf Reserve beim Gegenüber stoßen. Der Autor ist übrigens der Auffassung: „Interviewteams führen oft schlechtere Interviews als Einzel-Interviewer.“ – was zum Beispiel an persönlichen Eitelkeiten liegen könne. Aus dem Rohstoff muss schließlich noch die verschriftlichte Form gebacken werden, auch hier ist Fingerspitzengefühl gefragt. Auf der Website zum Buch findet sich eine ausgezeichnete Ergänzung zum Buch. Inklusive Hör- und Videobeispielen von Interviews.”
Dem Branchenmagazin kressreport war das Buch in Ausgabe 3/2010 eine Empfehlung wert. Kressreport über „Interviews führen. Ein Handbuch für Ausbildung und Praxis“:
„Die Kunst, mit anderen zu sprechen: Ein Interview gut zu führen (und insbesondere auch bei Print-Medien: auch für den Leser sinnvoll aufzubereiten), ist keine einfache Sache, gehört aber definitiv zu den Aufgaben, die ein Journalist beherrschen sollte, nicht zuletzt als Recherche-Grundtechnik. Nun kann man viel darüber diskutieren, wie ein Interview theoretisch aussehen sollte und besonders auch, wie es in Deutschland tatsächlich aussieht (Autorisierungs-Praxis!). Der Autor dieses Buchs, Mario Müller-Dofel, Wirtschafts-Ressortleiter beim Magazin „Euro“, hat sich für einen ganz pragmatischen Ansatz entschieden: Die Praxis wird so dargestellt, wie sie eben ist, und Müller-Dofel erklärt Schritt für Schritt, wie man innerhalb dieses Systems zum bestmöglichen Ergebnis kommt. Dabei geht es auch darum, mit dem Gesprächspartner möglichst gut klar zu kommen und die eigenen Anliegen möglichst gut „zu verkaufen“. Müller-Dofel weiß, wovon er spricht: Er war früher „im Immobilien- und Finanzierungsvertrieb tätig“, wie es in der Kurzbiographie heißt.”
Das Online-Magazin „Der Pressesprecher“ widmete „Interviews führen. Ein Handbuch für Ausbildung und Praxis“ im Oktober 2010 eine ausführliche Rezension:
Hunderte Interviews erscheinen Tag für Tag in Magazinen, Zeitungen und Online-Portalen. Doch viel zu oft wird die wichtige journalistische Darstellungsform unterschätzt und als Lückenfüller missbraucht. Schlecht vorbereitete Journalisten haben Kommunikationsstörungen und Manipulationen durch ihre Gesprächspartner wenig entgegen zu setzen und lassen das Interview zu einer PR-Darstellung für den Befragten verkommen. Wirtschaftsjournalist Mario Müller-Dofel hat sich in seinem Buch „Interviews führen“ intensiv damit auseinander gesetzt wie Journalisten mit ihren Interviewpartnern erfolgreich kommunizieren, ein partnerschaftliches Verhältnis aufbauen und trotzdem spannende Informationen zur Sache oder zur Person gewinnen. Das Buch ergänzt die klassische journalistische Ausbildung um wertvolle kommunikationspsychologische Aspekte und ist deshalb lesenswert sowohl für Berufseinsteiger als auch für Interviewer auf dem Weg zu noch besseren Interviews. Auch Pressesprecher und Marketingverantwortliche können von den Handlungsvorschlägen profitieren und ein besseres Verhältnis zu Journalisten erreichen.
Gerade durch die im deutschen Raum oft geforderte Autorisierung von Interviews und den Zwang aus langen Gesprächen kurze, prägnante und verständliche Texte zu machen, ist die Differenz zwischen Wunsch und Wirklichkeit beim Interview besonders deutlich. Bestens geschulte oder auch überraschte und unerfahrene Gesprächspartner stellen den Journalisten vor interessante Herausforderungen. Denn nicht nur eine gute inhaltliche Vorbereitung ist wesentlich für ein gelungenes Interview, sondern auch emotionales Einfühlungsvermögen. Mario Müller-Dofel nutzt die Analogie zum Verkäufer um die besondere Rolle des Interviewers zu beschreiben und trifft damit ins Schwarze. Anschließend stellt er den Weg von der ersten Anfrage zum druckreifen Interview Schritt für Schritt vor.
Technische Fragen wie den Anfrageweg (E-Mail, Telefon oder Brief) spricht er dabei genauso an wie den richtigen Umgang mit Pressesprechern. Diese sind in den meisten Fällen erster Ansprechpartner für Journalisten und sollten selbst bei persönlichen Kontakten zum Interviewpartner nicht übergangen werden. Einsteiger bekommen Hilfe bei der Formulierung einer erfolgreichen Interviewanfrage. Der Mustertext ist gelungen und wird Satz für Satz erklärt, sodass man mit geringem Aufwand Variationen für den eigenen Bedarf erstellen kann. Bevor das Interview beginnt gilt es realistische Interviewziele zu definieren und sich über die Themen und Fragen Gedanken zu machen. Teilweise werden diese im Vorfeld mit dem Gesprächspartner abgestimmt. Der Autor erklärt, wie man den anderen geschickt einbezieht und sich auch bei vorher abgestimmten Fragen die Möglichkeit zu Rückfragen und Ergänzungen offen hält.
Weitere praktische Tipps befassen sich mit der Persönlichkeit des Gesprächspartners, helfen diesen zum Reden zu „erwärmen“ und auch ernste Themen in guter Stimmung zu bewältigen. Das kann gelingen, denn in der Regel liegt der Journalist auch in schwierigen Fragen nicht mit dem Gesprächspartner im Clinch, sondern gibt diesem die Chance seine Meinung zu Protokoll zu geben. Optimal vorbereitet ist man mit einer flexiblen Fragestrategie und Empathie. Beides gestattet ohne Beschädigung der emotionalen Ebene hart in der Sache zu bleiben und die Autorisierung nicht zu gefährden. Die ist für Müller-Dofel bei den meisten Interviews unumgänglich. Hier hätte man sich mehr Freigeist gewünscht. Zwar bietet die Autorisierung die Möglichkeit Fehler zu vermeiden und mag als Reißleine für den Gesprächspartner auch klarere Aussagen ermöglichen, Beispiele aus der Praxis zeigen jedoch, dass die Autorisierung oft missbraucht wird. Sachlich fundiert und hilfreich äußert sich Wirtschaftsredakteur Müller-Dofel zur Verschriftlichung des Interviews. Mustertexte für die Freigabe und Anregungen wie man in diesem Bereich effizient und leserfreundlich arbeitet, runden das gelungene Buch zum Thema Interviews ab.
Der Mediencampus Bayern e.V. schrieb auf seiner Website im Dezember 2009 über „Interviews führen. Ein Handbuch für Ausbildung und Praxis“:
„Das Interview ist mit die wichtigste Darstellungsform in der Medienberichterstattung und Grundlage für andere: Reportagen, Porträts oder Berichte. Ein journalistisches Gespräch zu führen ist hohe Kunst und will gelernt sein. Das kann man mit dem Buch Interviews führen von Mario Müller-Dofel lernen, welches einen Schwerpunkt auf die Vermittlung von psychologischen Fähigkeiten legt, damit Kommunikationsstörungen vermieden und Manipulationsversuche abgewehrt werden können.”
Die Schweizer Journalistenschule MAZ (Medienausbildungszentrum) hat „Interviews führen. Ein Handbuch für Ausbildung und Praxis“ in ihre Literaturliste aufgenommen und schreibt über das Buch:
Wie bei jeder Kommunikation hängt der Erfolg auch bei einem Interview davon ab, ob es der Journalist schafft, eine gute Gesprächsbeziehung aufzubauen. Diese emotionale Seite der Kommunikation stellt Mario Müller-Dofel in seinem Handbuch Interviews führen in den Mittelpunkt.
Der Frankfurter Wirtschaftsredaktor Müller-Dofel hat ein Handbuch für Ausbildung und Praxis verfasst, das erstmals die Vorphasen des Interviews präzis und umfassend darstellt. Die Lesenden erfahren natürlich auch alles Wichtige über Fragestrategien und Ausweichmanöver, über das Verschriftlichen und Autorisieren.
Breiten Raum nehmen im Handbuch Typologien von Berufsgruppen und Angst-Charakteren ein. Müller-Dofel führt Motive, Denk- und Verhaltensmuster von 15 häufig befragten Berufsgruppen auf, wie Politiker, Topmanager, Polizeisprecher, Sportler oder Wissenschaftler. Zudem teilt er die Berufsgruppen den vier „Angst-Typen“ nach Fritz Riemann zu. Angst bezeichnet der Autor als den „einflussreichsten Faktor im Interviewprozess“.
André Bosse war von 2005 bis Juni 2009 Chefredakteur von Galore, dem einzigen Interviewmagazin in Deutschland. Er sagt über „Interviews führen. Ein Handbuch für Ausbildung und Praxis”:
„Bücher wie dieses sind wichtig, weil sie jedem Journalisten zu verstehen geben, dass er seinen Job zu machen hat, bevor er über diese oder jene Widrigkeit lamentiert. Sein Job ist es, neugierig zu sein, gute Fragen zu stellen und zuzuhören - und das klingt leichter als es ist. Dieses Buch vermittelt die Theorie so, dass man in der Praxis etwas damit anfangen kann.”