Einen Beruf im Bereich Magazinjournalismus zu ergreifen, setzt theoretisches Wissen und praktische Erfahrungen sowie das Know-how um die Abläufe beim Fernsehen voraus. Aber die Wege in den Beruf sind vielfältig. Prof. Dr. Andreas Elter skizziert im Gespräch vier mögliche Laufbahnen.
Der klassische Weg geht über ein Studium wie beispielsweise Journalistik mit anschließendem Volontariat in einer Fernsehredaktion. Vorteilhaft ist, wenn man bereits während des Studiums durch freie Mitarbeit Erfahrungen und Kontakte sammelt. Unter Umständen rutscht man dann einfach so in den Job hinein.
Als ich angefangen habe, hat man oft gesagt: Wenn du Journalist werden willst, dann studiere alles Mögliche, aber bloß nicht Journalismus. Heute gibt es viele Studiengänge, die Theorie und Praxis sehr gut zusammenbringen.
Prof. Dr. Andreas Elter
Der Vorteil eines Studiums ist die theoretische Auseinandersetzung über Kommunikation in den Medien. Diese Reflexion der eigenen zukünftigen Tätigkeit bildet das Fundament. Dazu gehören noch das Erlernen der konkreten Arbeitstätigkeiten. Deshalb sind Hochschulen, die gleichzeitig ein integriertes Volontariat anbieten (wie zum Beispiel Dortmund, aber auch Leipzig oder Mainz), eine besonders interessante Ausbildung.
Ein weiterer akademischer Weg mit einem hohen Praxisanteil geht über die Fachhochschulen. Die Annäherung zwischen praktischer Erfahrung und notwendiger Theorie gelingt auch dort sehr gut. Journalismus gibt es sowohl an staatlichen Fachhochschulen (etwa als TV-Journalismus oder als Onlinejournalismus ) als auch an privaten Hochschulen (siehe hier oder hier) oder als digitaler Journalismus hier.
Dank Social Media kann heutzutage jede*r veröffentlichen. Der Zugang über einen Fernsehsender ist nicht mehr nötig. Rezo ist ein gutes Beispiel als erfolgreicher YouTuber. Sich in der Praxis alles selbst beizubringen, ist wahrscheinlich der schwerste Weg des Lernens. Insbesondere dann, wenn man das Arbeiten im Magazinjournalismus als Beruf betreiben und davon leben möchte.
Wer etwas anderes studiert hat, ist mit diesen Fachkenntnissen im Medienbereich schnell Expert*in. Mit der Lust vor oder hinter der Kamera dieses Wissen für eine breitere Öffentlichkeit aufzubereiten, kann daraus eine großartige Karriere werden. Die Chemikerin Mai Thi Nguyen-Kim wurde mit ihrem You-Tube-Kanal “The Secret Life Of Scientists” bekannt. Heute arbeitet sie für ARD und ZDF und veröffentlicht weiterhin viel im Internet.
Wählt man diesen Weg, kann man schon während des Studiums oder auch danach, journalistische Kurse bei vielen verschiedenen Ausbildungseinrichtungen besuchen. Zum Beispiel bietet die ARD-ZDF-Medienakademie die unterschiedlichsten Themenfelder an: von Dramaturgie über Gestaltung bis hin zu Abnahmen von Beiträgen, Texten für Bewegtbild und Formatentwicklung. Auch Live-Fähigkeiten werden trainiert, etwa mit dem Mikrofon vor der Kamera zu agieren. In einigen der Workshops unterrichtet Autor Prof. Dr. Andreas Elter selber.